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Monika Sosnowska – Fatigue – Kunstraum Dornbirn
Monika Sosnowskas massive Arbeiten vermitteln eine irritierende Leichtigkeit, die in der schnellen, humorvollen Geste der Manipulation von industriell hergestellten Bauelementen nur kurz standhält. Den schwergewichtigen Skulpturen ist ihr Produktionsprozess spürbar eingeschrieben, die Leichtigkeit wird von der tonnenschweren Materialität konterkariert und aufgelöst. Der Titel der Arbeit „T“ (2017) orientiert sich am Ausgangsmaterial – nicht an der entstehenden L-Form –, nämlich einem tragenden Bauelement, welches statischen Ansprüchen Rechnung trägt und nach dem Bauprozess meist unsichtbar ist. So auch die Stahlstreben von „Rebar 16“ (2017), einem Bündel aus 16 Millimeter dicken Bewehrungsstäben, deren Oberfläche eine gute Haftung für den umgebenden Beton bietet, um Zug- und Druckkräften im Gebäudeverbund standzuhalten. Das weiße ehemalige Rohr ist mit „Pipe“ (2020) bezeichnet und die hängende Gitterstruktur nennt die Künstlerin „Facade“ (2013). Im letzten Fall lasten 1,3 Tonnen Materialschwere auf der singulären Aufhängung – und pointiert ironisch auf dem Berührungspunkt einer Ecke auf dem Boden. Sosnowska ahmt die Baumaterialien nicht im heute vielbeschworenen 3D-Drucker nach, sondern lässt sie industriell fertigen, sprich bautechnisch voll funktionsfähig ausbilden. Die Künstlerin eignet sich die Charakteristika der Materialien an, indem sie nach der Herstellung deren Funktion durch kraftvolle Manipulation wieder ad absurdum führt. Die fertigen Teile werden gebogen und verzogen, bis das Material ermüdet und der neuen Form nachgibt, die es dann unveränderbar annimmt und trägt. Dabei spielen Zufall und Schnelligkeit eine schwindend geringe Rolle. Vielmehr ist die inhärente Choreographie der Arbeiten in Modellen und Zeichnungen vorbestimmt, die Tragfähigkeit der Struktur durchdacht und die räumlich-suggestive Wirkung präzise gesetzt. Den Arbeiten ist eine dysfunktionale Referenz ihrer ursprünglichen Bestimmung inhärent, die eine besondere Ästhetik und Poetik zu erzeugen vermag. (Text: Kunstraum Dornbirn)- ©guenterrichardwett-fatigue-KunstraumDornbirn-MonikaSosnowska-001
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Günter Richard Wett
Architekturfotografie